Los geht´s!
Und sonst?
Na dann auf ...
   



Das nächste Jahr steht ganz klar unter dem Motto Adventure!!!

Da Andi die Küche seiner Frau renovieren muss, wird nichts aus Tunesien. Dafür begleitet er mich auf mein Geburtstagsgeschenk - eine Woche Enduromania Anfang Juli! Danke dafür an alle Kollegen, Freunde, Bekannte und Verwandte, die sich daran beteiligt haben. Das wird ganz sicher eine Mordsgaudi!

Da ich, unter anderem, ein ganz klein bischen Sehnsucht nach der Sahara habe, fiel Ende November die spontane Entscheidung, an der Touareg-Rallye Ende März teilzunehmen, die nach Marokko führen wird. Die Vorbereitung körperlich als auch technisch hat begonnen. Susi bekommt einen Lüfter spendiert, damit ihr Kreislauf im heißen Sand nicht kollabiert und ich selber habe seit vier Jahren wieder mal die Laufschuhe geschnürt. Fit ist man, so die Branchenkenner, wenn es einem nichts mehr ausmacht, das Mopped im Sandkasten auf dem Kinderspielplatz zehnmal hintereinander aufzuheben.

Der ganz große Rest Adventure wird sich wohl jedoch auf ganz anderem Terrain abspielen ...


Fahrtag 1: 28. August 2010
Offenbach (GER) - Weißach
ca. 450 km

Der erste Tag - traditionell eine sehr lange Anreise. Oliver habe ich in Ellwangen getroffen - und in München wieder verloren. Auf dem Campingplatz am Tegernsee trafen wir uns wieder und eine Stunde später traf auch, ziemlich durchnässt, Sebastian ein. Damit waren wir vollzählig. Nach dem Zeltaufbauen und Duschen ging es ab ins Dorf, wo wir in Rottach im Postillion gut speisten und tranken. Vor lauter Wiedersehens- und Vorfreude gab es als Absacker noch zwoa Hoalbe in einer dunklen HartzIV-Bar beim Campingplatz.

Fahrtag 2: 29. August 2010
Weißach - Bovec (SLO)
ca. 360 km

Der zweite Tag begann nach einer regnerischen Nacht mit einer "großen Rundfahrt" - so nannte sich das Männerfrühstück einer nahgelegenen Bäckerei. Also auf nach Ösiland und weiter über den Großglockner nach Slowenien.

Als ich am Großglockner anhalten wollte, um ein paar Fotos zu machen, sprach mich ein aufgeregter, mittelalterlicher Herr an. Leider verstand ich kein Wort. Sein Kumpel konnte Englisch und erklärte mir, dass oben, ca. 5 km weiter noch die Brieftasche liegen würde und seinem Spezi schlicht und ergreifend die Power fehle, noch einmal mit dem MTB hinaufzustrampeln. So sah er auch aus! Also den Rucksack übergeben und den armen Mann aus Tschechien hinten aufsitzen lassen.

Der hatte die Hosen gestrichen voll, obwohl ich piano gefahren bin! Die Brieftasche hat er wiederbekommen und zum Fahrrad zurücklaufen musste er auch nicht ;-)
Unser Zelt haben wir abends in einem Kajakfahrercamp an der Soca aufgeschlagen.

Fahrtag 3: 30. August 2010
Bovec - Cividale de Friuli - Bovec
ca. 110 km

Der dritte Tag war so verregnet, dass keine der geplanten Touren gefahren werden konnte - blieb nur die Fahrt vom Regen in die Traufe - nach Cividale de Friuli. Bilder gibt es hiervon nicht. Am abend kam dann die Sonne raus und wir unternahmen noch einen "Spaziergang". Soviel vorweg - die Sonne verließ uns erst wieder am Samstag auf der Heimreise.

Fahrtag 4: 31. August 2010
Bovec (SLO) - Alesso (ITA)
ca. 260 km

Am Dienstagmorgen schauten wir leicht verwundert auf die frisch verschneiten Berggipfel - das hat man nun davon, statt Anfang Juli, wie im Vorjahr, auf alten Schnee zu treffen, trifft man Ende August auf neuen!
Trotzdem, das Programm für heute sah den Stol und die Slowenische Grenzkammstrasse vor. Danach Zelt abbauen und über den Predilpass nach Italien gen Tolmezzo - natürlich ohne den Mangart auszulassen.

Das Programm haben wir eingehalten. Nach dem Stol haben wir eingekauft und auf der Slowenischen Grenzkammstrasse, in der Sonne sitzend (was für eine Wohltat), gut gevespert. An das gestrige Regendesaster gab es kaum noch Erinnerung. (Wieviele Bier hatten wir am Abend eigentlich gehabt?)

Auf dem Mangart pfiff ein klalter Wind und es hatte auf über 2000 Meter gerade noch 4°C über Null. Das Zelt haben wir abends am Lago di Cavazzo aufgebaut und im Zeltplatzrestaurant relativ einfach zu abend gespeist. Die Rechnung war jedoch nicht von schlechten Eltern. Der belgische Betreiber muß uns das Entsetzen angesehen haben (er war ja im Gegensatz zu uns auch darauf vorbereitet) und kommentierte lapidar: "Many, many beer".

Fahrtag 5: 1. September 2010
Alesso - Panoramica delle Vette - Straniger Alm (AUT) - Passo del Cason di Lanza - Alesso
ca. 170 km

Nach dem Frühstück in der Sportsbar in Alesso, wo die Herren links in ihre Zeitung(en) vertieft und die Damen rechts munter schwatzend ihren Cappucino tranken, machten wir uns auf, das Friaul näher zu betrachten.

Auf kleinsten Asphaltsträsschen fuhren wir rauf zur Panoramica. Es war sehr gute Sicht, so dass sich die Auffahrt wahrlich gelohnt hat und oben gab es sogar noch etwas feinen Schotter. Der Transfer zum Einstieg in den Passo del Cason war eine gute, äußerst kurvenreiche Asphaltstrasse, auf der ich mir eine Supermoto unterm Hintern gewünscht habe - ist ja bald Weihnachten ;-)

In der Auffahrt zum Pass haben wir auf halber Höhe an einer idyllisch im Wald gelegenen Schutzhütte gevespert (zwei Brötchen, der italienischen Sorte mit gutem Käse, Schinken und Salami) zusammen mit einem wirklich alten Herrn, der mit einem Rennrad aus Fausto Coppis Zeiten hier rauf gekommen war - Respekt!Kurz vor dem Pass haben wir einen Abstecher auf alten Schmugglerpfaden rüber nach Ösiland zur Straniger Alm unternommen - schön, dass es sowas (noch oder wieder?) gibt.
Den Abend haben wir dann beim Grillen am Lago ausklingen lassen.

Fahrtag 6: 2. September 2010
Alesso - San Simeone - Passo della Forcella - Sella di Razzo - Lumieischlucht - Alesso
ca. 190 km

Der absolute Fehlstart! Die Jungs hatten schon aufgesessen und ich will auch gerade die Jacke schliessen, stelle ich fest, dass meine Brieftasche fehlt. Also schnell noch mal zurück ins Zelt. Da auch nichts! Also alles durchsucht - einmal, zweimal, dreimal. Jede Tasche, den Schlafsack, die Klamotten, das Motorrad und die Alukoffer - immer noch nichts! Sch...!!!

Wo waren wir gestern? Erst Grillzeugs einkaufen, dann in der Apotheke, weil meine "Lungenentzündung" sich inzwischen auf den Hals ausgebreitet hatte, dann am See. Olli ging zum See nachschauen, ich räumte das Zelt wieder ein und dann fuhren wir die gestrigen Stationen rückwärts noch mal an. Brauche wohl nicht erwähnen, dass unser Plan wohl ein anderer war!
Die schöne Apothekerin guckte zwar mitleidsvoll, hatte meine Papiere und Kreditkarten aber auch nicht gesehen. Weiter zum Shopping-Center. Der unserem gestrigen Parkplatz nächstgelegene Baumarkt war der erste Anlaufpunkt. Der Marktleiter entfaltetete Betriebsamkeit und fragte mich mit Hilfe von Google-Übersetzer aus. Dann rief er die Security, die aber auch nicht helfen konnte. Carabinieri sollten wir als letzte Station machen - wofür? Doch ersteinmal brachte uns der Securityleutnant in Jogginghosen zur Supermarktchefin. Die fragte mich nach meinem Namen, schaute wissend und verschawand kurz im Hinterzimmer - um wenig später mit meinen Papieren wieder aufzutauchen. Ihr Kommentar: "Why there is no phone number in your wallet?" Recht hat sie und tausend-, nein millionenfachen Dank!

Nun ging es aber los - doch nicht ohne endlich zu frühstücken - es war fast mittag geworden! Rauf zum Monte San Simeone - eine abenteuerliche Fahrt, weil immer am Abgrund 1000 Meter direkt nach oben etliche Schleifen mit Tunnelkehren in die steile Bergflanke gehauen waren. Von oben hatte man eine gute Fernsicht - fast bis Bibione!!! Dann auf zum Passo della Forcella. Keiner von uns hatte den Denzel aufmerksam gelesen. Die Asphaltstrasse war schlecht, steil und wies riesige Löcher auf. Auf die Frage, ob Luftablassen sinnvoll wäre, meinte ich nur, dass doch immerhin alles Asphalt wäre und weiter gings. Doch dann übler Schotter und immer noch sehr steil bis zu 28% und riesige Löcher!!! In der Hoffnung auf Besserung fuhr ich bis zur Passhöhe durch und wartete ... und wartete ... und wartete - dann rief ich Sebastian an, weil ich ein schlechtes Gefühl hatte. Er tröstete mich, dass sie nun doch Luft raus lassen würden und bald weiterfahren würden.

Nun wartete ich - beruhigt. Dann kamen die beiden BMWs - vorneweg Olli im typischen Trail & Trial-Stil und hinterher Sebastian. Beide waren o.k. schimpften aber schwer über die Strecke und waren auch etwas geschwitzt. Olli fragte mich, ob ich schon mal Kupplung gewechselt hätte und Sebastian nach ein paar mehr Balken für die Kühlwassertemperaturanzeige! Voller Stolz kann die 800er nun einen weiteren Nachweis für artgerechte Haltung am Auspuff vorweisen. Die Abfahrt vom Pass erwies sich als erholsam und gut fahrbarer Schotter.
Bei der Rast gabs Verständigungsschwierigkeiten, so dass Olli und Seb von der Exil-Kärtnerin mit ihrem Hund und ihrer Katze statt des verlangten Sprudel ein Radler serviert bekamen. Sie hätten wohl Frizzante sagen sollen.

Der Abstecher zum Sella di Razzo war komplett asphaltiert und wiederum SM-tauglich. Auf dem Heimweg haben wir dann noch die wilde Lumieischlucht mitgenommen - viel Tunnel, da gibt´s in Fronkreisch schönere!

Fahrtag 7: 3. September 2010
Alesso - Monte Zoncolan - Forcella Lavardet - Kreuzbergsattel - Jaufenpass - Timmelsjoch - Haiming (AUT)
ca. 330 km

Mit diesem Tag begann unser Rückweg, aber wir hatten uns noch einiges vorgenommen. Deshalb das bewährte, anständige Frühstück - diesmal in Tolmezzo.
Danach weiter über den Monte Zoncolan zur Forcella Lavardet - einem letzten Schotterstück, diesmal mit Gepäck zu bewältigen, zur Belohnung für Else, bevor sie morgen wieder Autobahnkilometer fressen muss. Mitten im Schotter tauchen plötzlich ein paar wunderschön asphaltierte Kehren auf - keine Ahnung, was für ein Schildbürgerstreich der Natur zu diesem Highlight verholfen hat.

Der Rest des Tages ist Transfer garniert mit drei Pässen, die uns insbesondere wegen des starken Verkehrs (wir sind inzwischen verwöhnt) in Erinnerung bleiben werden. Apropos Erinnerung: Jaufenpass und Timmelsjoch bilden den Rahmen um meine Rennradfahrerzeit. 1994 war ich erstmalig in den Alpen und hatte mit meinem Kumpel Sven den Jaufen niedergerungen. Das Timmelsjoch war während der Transalp, meinem Rad-Karriereabschluss und Highlight, dann der höchste Punkt gewesen. Als Konrad hier in der Abfahrt stürzte, wars ein KTM Superduke-Fahrer der die Erstversorgung vornahm. Ein Zeichen! War ´ne gute Zeit - damals.

Unseren letzten Abend verbrachten wir im Oilers - einer amerikanischen Bar. Der Burger war Spitze - das österreichische Helle allerdings auch ;-)

Fahrtag 8: 4. September 2010
Haiming - Offenbach (GER)
ca. 480 km

Viel gibts nicht zu sagen: Der Himmel zum Start wolkenverhangen, Frühstück in Imst, Stau auf dem Fernpaß, dann 400 Kilometer Autobahn mit einem bischen Regen.
Tip: Musikhören auf der Dosenpiste funktioniert gut und reduziert die Langeweile um gefühlte zwei Drittel! Ich hatte erst U2 dann SUPERTRAMP im Ohr - sehr empfehlenswert!
Was nicht funktionierte war Radio - die Zündung störte das Radiosignal und auf der Landstrasse störte die Musik meine Konzentration - da fahre ich lieber ohne - ist ja auch selten langweilig übers Land.








Fazit: Eine schöne Woche wars wieder - wo fahren wir das nächste mal hin?



Die Rallye ist absolviertBericht online - mehr Bilder gibt es 2011.

Erste Kostproben gibt´s beim HRT.

"Die gelben Engel"


Bei einem Werkstattaufenthalt wurde festgestellt, dass der Vorderradreifen noch reichlich Profil drauf hat. Das Beste was ich dagegen unternehmen könnte, wäre einen neuen Hinterradreifen aufziehen und dem Reifen vorn den Rest geben - am besten wieder auf Schotter.

Leider habe ich ja meine Abenteuerpläne für 2009 gelöscht, aber wenn ich mich recht erinnere standen die Westalpen noch auf der Liste...

Wir werden insgesamt Fünf sein, Oliver aus Heilbronn und Sebastian, Mario und Ilia aus der Schweiz.

Ich bin sehr gespannt auf die Woche in den Westalpen. Kartenmaterial, der Denzel und diverse Reiseberichte haben wir schon hoch und runter gelesen, Routen geplant und Tracks ausgetauscht.

Fahrtag 1: 3. Juli 2009
Offenbach (GER) - Lupfig (CH)
ca. 470 km

Der erste Tag - eine sehr lange Anreise über Heilbronn, wo ich Oliver abgeholt habe. In Lupfig an der Tankstelle haben wir Sebastian getroffen, der gerade noch auftankte. So liefen wir dann zu dritt bei Mario ein. Nachdem wir uns mit einem ersten Bier den Autobahnstaub von der Zunge gespült hatten, zogen wir zum Nachtmahl in den Partykeller um und hielten Rat über den Karten. Ein großes Dankeschön an Mario für die Gastfreundschaft!

Bild oben: Blick vom Colle dell´Agnello zurück nach Frankreich

Fahrtag 2: 4. Juli 2009
Lupfig (CH) - Val d´Isére (FRA)
ca. 400 km

Am nächsten Morgen, pünktlich zum Frühstück stösst auch Ilia zu uns. So komplettiert starten wir auf der Autobahn gen Grosser St. Bernhard, die Innerschweiz links (für eine separate Tour) liegen lassend.
Ein wiederum sehr langer Tag, den wir mit einem Piratenmahl ausklingen lassen.

Fahrtag 3: 5. Juli 2009
Val d´Isére (FRA)- Pontechianale (ITA); ca. 250 km

An diesem Tag nehmen wir uns quasi einmal die Seealpenroute komplett vor. Wir starten über Col de l´Iseran, Col du Mont Cenis, Col de Montgenévre, Col de l´Izoard und stellen fest, dass wir zur Hälfte der Strecke noch Col de Vars, Col de la Bonette, Isola und 200 Kilometer Asphalt vor uns haben, es aber bereits 17 Uhr ist¿ Das kann so nicht gut gehen! Nach kurzer Intervention entscheiden wir uns für den bildschönen Colle dell´Agnello und damit den direkten Weg zurück nach Italien ins Piemont. Eine gute Entscheidung.

Bild oben: Sebastian, Oliver, Mario, Ilia (von links)

Fahrtag 4: 6. Juli 2009
Pontechianale (ITA)- Pontechianale (ITA); ca. 100 km

Zugegebenermaßen war ich mit der Zeltplatzwahl anfänglich nicht sonderlich happy. Egal - im nachhinein betrachtet hatten wir auch mit dieser location eine gute Wahl getroffen - gutes Essen zu kleinen Preisen mit ein paar Überraschungen, z.B. in Form von schnittfester Polenta.
Wichtiger jedoch, für heute stand erstmalig Schotter auf dem Programm - die Varaita-Maira-Kammstrasse.

Mit etwas Mühe hatten wir dann den Einstieg gefunden und es ging auch bald ganz ordentlich mit viel losem Schotter zur Sache.
Die Ausblicke nach links und rechts waren einfach genial. Wir haben bestimmt alle 5 km zum Rasten, Staunen und Fotografieren gehalten.
Der Anfang war getan und ich hatte Lust auf noch viel mehr.

Zeit, die Mannschaft näher vorzustellen:

Sebastian auf BMW F800GS Touratech

Mario auf KTM LC4 640 Hardenduro

Ilia auf HONDA Varadero 1000 (eine Klasse für sich)

Oliver auf BMW HP2

Fahrtag 5: 7. Juli 2009
Pontechianale (ITA)- Limone Piemonte (ITA); ca. 250 km

Vormittag stand der Umzug nach Limone auf dem Programm. Nachdem die Zelte standen, teilten wir die Gruppe. Während Ilia und Mario nach Montecarlo aufbrachen, um im Casino Geld für´s Abendessen zu besorgen, machte ich mich mit Oliver und Sebastian auf zur Maira-Stura-Kammstrasse.
Sie überraschte uns mit einer grandiosen Landschaft und geschätzten Tausenden von Murmeltieren.

Den ersten Teil der Runde absolvierten wir auf einem kleinen Asphaltsträsschen. Dann bogen wir in Richtung des Refugio Gardetta ab und kamen aslbald auf Schotter.

Dann stoppte ein rund 30 m breites Schneefeld unseren Vorwärtsdrang. Ich war zwar mutig hineingefahren, steckte aber schnell im Schnee fest.
Mein Motorrad hatten wir noch relativ schnell hindurchgeschoben. Sebastian schlug vor, dass ich erstmal den Scout mache, wie´s weiter vorn aussieht. Ach was! Also erstmal die beiden anderen Motorräder auch hindurchgeschoben und tief durchgeatmet und weiter ging´s. Keine zwei Kilometer weiter ein für uns unpassierbares weiteres Schneefeld. Pech!
Also alle drei Motorräder wieder durch das erste Schneefeld zurückgeschoben und diesmal schon deutlich länger tief durchgeatmet!!!
Da es schon spät war, kehrten wir auf der Heimfahrt noch ein und trafen unsere zwei Glücksritter erst abends im Ristorante. Sie hatten zwar nicht einmal vorm Casino in Monaco parken dürfen, aber dafür im Ristorante in Limone die Bekanntschaft mit Monika, der schönen Rumänin, gemacht, was uns die Bierversorgung bis nach Mitternacht aufrecht erhielt.

Fahrtag 6: 8. Juli 2009
Limone Piemonte (ITA)- Limone Piemonte (ITA); ca. 160 km

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Ligurischen Grenzkammstrasse - LGKS. Wir stiegen über La Brigue ein und machten uns dann auf, sie in nördlicher Richtung zu befahren. 



Bild unten:
Abstecher zum Monte Saccarello

Letztendlich gelangten wir nach einem schwereren Schotterstück an ein Schneefeld irgendwo in der Nähe des Colle Malaberghe. Es hätte sich wohl umfahren lassen. Doch mitten in der Diskussion mit Sebastian sah ich ein paar Kehren unter mir Ilia winken.
Wir erfreuten uns der atemberaubenden Landschaft. Die Wegabschnitte wiesen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf. Viel Zeit zum Pausieren blieb uns diesmal nicht, da der Weg noch weit war.

Kein gutes Zeichen! Wahrscheinlich hatte er einen Sturz und Mühe das Motorrad wieder aufzurichten.
Also hieß es zurückfahren. Als wir das Eisenteil (Leergewicht weit jenseits der 250 Kilomarke) hochgewuchtet hatten, sahen wir die Bescherung - rechte Fussraste abgebrochen.
Wir implantierten als Notlösung, die bis zurück in die Schweiz hielt, die linke hintere Fussraste von Marios KTM.

In der Zwischenzeit war Christoph, ein weiterer Schweizer mit seiner Transalp, zu uns gestossen, der das erste Schneefeld umfahren hatte und durch das folgende nicht allein hindurch gekommen war.
Die zwei BMW-Fahrer, die nachkommen wollten, hatten es sich anders überlegt, wie wir zwei Tage später von Ihnen erfuhren.

Wir beratschlagten uns und beschlossen vor den Naturgewalten zu kapitulieren und den geordneten Rückzug anzutreten.

Auf dem Rückweg erfreuten wir uns noch an der Trialaufführung eines Leichtendurofahrers, dem auch mal etwas daneben ging. Also schnell weiter, ehe wir noch einen verletzten bergen müssen...

Zurück auf Asphalt hat es Else dann erwischt. Leistungsabfall bis sie nur noch im Stand lief - keine Chance Limone und Monika auf eigenen zwei Rädern zu erreichen.

Sebastian blieb bei mir, bis klar war, dass der ADAC heute nichts mehr tun konnte und nahm mich als Sozius mit zurück zu Monika.

Fahrtag 7: 9. Juli 2009
Limone Piemonte (ITA)- Limone Piemonte (ITA)

Ich hatte mich nun um den Verbleib meines Motorrades zu kümmern. Als erstes brachten wir es zurück über den Tunnel de Tende nach Limone. Ich telefonierte eigentlich den ganzen Tag nur mit dem ADAC bis klar war, dass das Motorrad nicht repariert, sondern zurück nach D transportiert würde. Nun brauchte ich als Ersatz nur noch einen Mietwagen, den ich mir im 150 km entfernten Turin abholen durfte. Oliver hatte sich geopfert und mich an diesem düsteren Tag moralisch unterstützt.
An der Stelle möchte ich mich mal bei dem ganzen Team für ihre Geduld und das Verständnis mir und meiner Situation gegenüber bedanken. Schliesslich hat Elses Ausfall doch einiges an Durcheinander und Umplanung erforderlich gemacht.
Die anderen Drei fuhren hoch zum nördlichen Ende der LGKS über die alte Passtrasse, die dem Röntgenbild eines Darms gleichen soll. Das muss ich mir unbedingt noch persönlich anschauen - bei einem nächsten Versuch der LGKS...

Fahrtag 8: 10. Juli 2009
Limone Piemonte (ITA) - Salbertrand (ITA)

Dieser kleine Flitzer vom Typ Ferrari Qubo sollte die nächsten Tage mein Begleiter sein. Als ich all mein Gepäck, dass ich auf der Adventure so mit mir führte, hineingestopft hatte, blieb sogar noch Platz für mich hinterm Lenkrad!
Ich hatte keine Lust das Auto über Eselspfade nach Salbertrand zu überführen, also nahm ich die Autobahn. Die verbliebenen Vier trennten sich auf. Mario und Ilia wollten eine größere Runde über französische Passtrassen drehen, während die BMW-Fraktion sich über kleinere Strassen, den Colle del Finestrelle und dem Versuch der Assietta-Kammstrasse Salbertrand näherten. Ich checkte als Erster auf dem Campingplatz ein und machte die Formalitäten für alle Fünf klar. Als ich die beiden grossen Grills entdeckte, hatte ich einen Plan für´s Abendessen, den ich auch gleich in die Tat umsetzte. Oliver und Sebastian machten sich nochmal auf den Weg, um den Colle del Sommelier zu stürmen.
Als wir dann abends alle wieder zusammen auf dem Campingplatz waren, feierten wir einen grandiosen Abschlus dieser Kammstrassenwoche bei Wein, Bier, Steaks, Würstchen, Tomatensalat und Weißbrot.

Fahrtag 9: 11. Juli 2009
Salbertrand (ITA)- Absberg (GER)

Nach einem gemeinsamen Frühstück brachen wir alle auf, um ein jeder in seine Heimat zurückzukehren. Ich fuhr Richtung Mailand, um durch die Ostschweiz, über den San Bernardino, in Richtung Franken zu gelangen und realisierte, dass die Innerschweiz wohl berechtigterweise eine separate Reise wert ist. Hoffentlich bald wieder mit eigenem Motorrad!


Download


LC4, Elses Motorenbezeichnung, steht bekanntermaßen für "liquid cooled four stroke". Dies habe ich vom 19. Juli bis 2. August ´08 einmal wörtlich genommen und mich aufs aber auch ins Wasser begeben. Ich folgte der Einladung ,der Skipper Grit und Frank auf einem Katamaran mit insgesamt siebenköpfiger Crew für zwei Wochen auf der kroatischen Adria zwischen Split und Dubrovnik zu kreuzen. Mit dabei mein Neffe Richi, der mir aber inzwischen wie eine Reinkarnation des berühmten, noch quicklebendigen Motorradasses, Valentino Rossi, erscheint - hauptsächlich seiner rotblonden Locken, aber auch wegen des entdeckten Talentes am Motorsport. Aber dazu später.

Die Crew

Grit, Skipper




              Frank, Skipper a.D.




Anne,
First Class VIP Tourist

                                     Anne, 
        Economy Class Tourist
 Antje, Junior Sailor



               Richi, Bootsjunge
Edwin, Sailor

Track der Route zwischen Split (oben links) und Dubrovnik (unten rechts)
ca. 400 sm

Nach einer kühleren ersten Woche folgte eine heiße zweite Woche. Wir kombinierten Schwimmen, Schnorcheln, Wasserball mit den vormittäglichen Schwachwinden und das Segeln mit dem nachmittags auffrischenden Wind. An unserem vorletzten Tag haben wir seglerisch noch einmal alles gegeben bei Windgeschwindigkeiten zwischen 12 und 18 kn, wie der Track eindeutig beweist. Leider hat keines der Segelboote die Herausforderung zum Wettkampf angenommen. So haben wir uns selbst mit zahlreichen Wende- und Halse-Manövern  sowie dem Segeltrimm und Reffen bzw. Reff "rausknöpfen" beschäftigt.
Segelspass der Extraklasse!!!

Idealerweise flaute der Wind nachts zumeist wieder ab, so dass die Nachtruhe gewährleistet war.

Wir besichtigten einen Nachmittag lang Dubrovnik - eine sehr schöne mittelalterliche Altstadt, die einige interessante Aus- und Einblicke zu bieten hat, die Richi eindrucksvoll ins Bild setzte. Da für junge Erwachsene Stadtbesichtigungen nicht gerade zu den Megaknallern gehören, hatte ich ihm, getreu der Weisheit "boys need toys", meine DSLR mit dem Telezoomobjektiv in die Hand gedrückt - mit Erfolg! Der Bursche hat ein Talent als Paparazzi!

Wir hatten eine zweitätige Party - nicht, dass ich mich nach sowas sehnen würde, in meinem Alter - Anne und Richi feierten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils ihren Fünfzehnten. Wir, insbesondere unser First Class Passagier, Annes gleichnamige Oma, mit ihrem Kunstsinn, gestalteten am Vorabend stets den Geburtstagstisch.

Jeden Tisch zierte ein individuell gestalteter Stein und der Salon war mit Luftballons geschmückt, die uns sowohl in der Nacht, als auch am Feiertag selbst von Zeit zu Zeit einen gehörigen Schrecken eingejagt haben, in dem sie einfach mal, mit dem dazugehörigen Knall, geplatzt sind.

Mein Eindruck ist, dass beide den Tag sehr genossen haben und ich hoffe und wünsche den beiden, dass sie diese Freude noch eine Weile mitnehmen können.

Gemeinsam wird der schwer verständliche Roman "Feuchtgebiete" gelesen, der sich nicht etwa, wie der Titel vermuten lässt, mit dem Schutz des Lebensraumes bedrohter Krötenarten beschäftigt.

War wohl glücklicherweise doch noch etwas "zu schwerer Stoff" für Fünfzehnjährige, dieser Roman ...

Ich wollte noch auf das Motorsporttalent in Richi zurückkommen, das er eindrucksvoll bei den Freestyle-Dinghy-WaveXL-Games ® unter Beweis stellte.
Jedenfalls hat er sich sowas von nicht mehr eingekriegt, dass ich drauf und dran war, seine Koje nach Drogen durchsuchen zu lassen.

Erst nachdem er mir ernsthaft versichert hatte, clean zu sein und überhaupt nichts mit Suchtmitteln (ausser Computerspielen) zu tun zu haben und mich zu einem Freeride überzeugte, wusste ich, woher das Dauergrinsen kam.

Die meisten Tage begannen traumhaft, der Tag lud zum Träumen und Geniessen ein und endete bisweilen in einem Finale grande (Bild links aufgenommen in Split bei Nacht).

Vielen Dank an die Super-Crew!
Zur Belohnung war ich fleissig (zwar nicht ganz freiwillig - Else zickt rum und lässt mich nicht Motorradfahren) und es gibt noch ein paar Schnappschüsse zum Download.

Von links: Frank, Anne, Richi, Grit, Edwin, Antje, Anne




Vom 2. bis 15. Mai war ich auf Tour! Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Österreich zeigt das Roadbook. Das Wetter hat gut mitgespielt. Den Rest des Urlaubs schau´ ich Bilder an ;-)

Erstmal fühle ich mich sooo alt.

Erfahrungsgemäß gibt sich das aber ziemlich schnell wieder, wenn man ´ne ordentliche Portion Futter vorgesetzt bekommt.

Es gibt 657 Bilder Rohmaterial! Es fällt mir nicht leicht, eine Auswahl zu treffen. Ganz oben, ein amateurhaft zusammengeschnippeltes Panorama des kleinsten Hochgebirges der Welt  - die Hohe Tatra. Leider hat sie bei einem Sturm Ende 2004 fast die Hälfte aller Bäume eingebüßt - es schaut nicht gut aus. Gute Besserung!


Nun ist auch diese Tour gefahren. Diesmal im Uhrzeigersinn gefahren, siehe Track.
Statistik: 
4216 km, 10 Tankfüllungen á 25 l, 1 Reifensatz, 657 Bilder Rohmaterial, alle Übernachtungen in Hotels oder Pensionen.

Fahrtag 1: 528 km
Offenbach - Lauchhammer

So, dieses Jahr wird im Uhrzeigersinn gefahren. Im Thüringer Wald gibt´s natürlich eine der berühmten Thüringer Rostbratwürste und da die nette Dame in Merkersbach nicht auf die großen Scheine der gutbetuchten "westdeutschen" Kundschaft, herausgeben kann, bekomme ich die zugehörige Vita-Cola fast geschenkt! Dankeschön! Ich glaube nicht, dass es in Rhein-Main ähnlich großzügig abgelaufen wäre!

Fahrtag 2: 0 km
Lauchhammer - Lauchhammer

Puh, die Fahrt gestern war der Horror - zu viel Autobahn, zu viel Regen - ich habe fertig! Ein Tag Pause kann nix schaden, mit Besuch eines Bauernmarktes und abendlichem "Männeressen" vom Grill. Dank an die Eltern!

Fahrtag 3: 330 km
Lauchhammer - Wroclaw (POL)

Breslau ist eine sehr schöne Stadt - auf jeden Fall eine Reise wert. Auch ich gönne mir zwei Übernachtungen im sündhaft teuren Hotel. Nicht ganz freiwillig - mich hat ein grippaler Infekt ereilt.

Als ich am nächsten Tag in Motorradklamotten auschecke, fragt mich der Scherge am Tresen, ob er die Firmenadresse eingeben soll. Auf meine Frage, ob ich wie ein Geschäftsreisender aussähe, antwortet er: "To be honest, I thought you came to pay for the parking." Danke, sehe ich wirklich so Sch... aus?

Fahrtag 4: 0 km
Wroclaw - Wroclaw

Das Bild entstand auf der Fahrt nach Krakau. Eine Reisebus mit vielen Kindern und deren Eltern hat mich - na, seien wir ehrlich - Else, als willkommene Abwechslung gesehen. Da ich hässlicher, alter Sack mich geschmeichelt fühlte, durften die Kids für´s Shooting sogar meinen Helm aufsetzen. Als ich dann weiterfuhr, hat´s etwas gekribbelt am Nischel - war aber nur Einbildung, oder?

Fahrtag 5: 287 km
Wroclaw - Krakow

Auch Krakau ist eine sehr schöne Stadt, touristisch hervorragend erschlossen. Breslau bekommt von mir den Bonus, im direkten Vergleich, weil sie das verheerende Oderhochwasser bewätigen mussten.

Fahrtag 6: 201 km
Krakow - Gerlachow (SK)

Die Slowakei begruesst mich schon aus der Ferne mit dem Tatrapanorama (siehe ganz oben).
Tatsächlich begruessen mich sechs Jungs. Einer traut sich tatsächlich zu fragen, ob ich ihn eine Runde mitnehme. Ich überlege kurz, erliege dann dem Charme begeisterter Jungenaugen. Kein Wunder angesichts einer Techik, der auch ich gnadenlos verfallen bin. Ich lege den Rucksack ab, rücke das Zelt nach hinten, drücke einem der Burschen meine Sony in die Hand und los geht´s. Von hinten kommt die Aufforderung, jetzt doch mal richtig am Kabel zu ziehen. Mir ist nicht ganz wohl, die Strassen sind schlecht und der Junge hat nicht mal ´nen Helm auf! Es geht aber alles gut, Dank meiner Besonnenheit und Elses überlegenem Fahrwerk. Es kommt, wie es kommen muste, es wollen alle eine Runde gefahren werden - nur der Kleinste will oder darf nicht. Tomas, Marek und Co - vielen Dank für die Begruessung und die Bilder! Wir sehen uns in ein paar Jahren dann, beim KTM-Orange-Day!

Fahrtag 7: 291 km
Gerlachow - Nyiregyhaza (HUN)

Das Gebiet zwischen Tatra und Ungarn ist gebirgig, bewaldet und fast menschenleer. Man könnte meinen, hier sagen sich Wolf und Bär gute Nacht!

In Ungarn begruesst mich ein zerlumpter Zigeuner, desen Gitarre mehr Jahre in Sonne und Regen verbracht hat, als ihr Besitzer Zähne im Mund hatte.
Während ich meine slowakischen Kronen in ungarische Forint umrubele, "bewacht" er mein Motorrad für einen geringen Obulus, aber ein €-Schein könnte es schon sein! Nix da, er bekommt ein paar Peanuts. Ich bekomme noch den Tip mit auf den Weg, dass Ungarn harmlos wäre, aber in Rumänien, da gäbe es Halunken! Hallo?

Nyiregyhaza, wo ich übernachte, überrascht durch eine stilvolle Innenstadt. Da ich unterwegs auch Tokai passiert habe, ein Traum seit der Lektüre des braven Soldaten Schweijk, gibt´s abends einen Wein dieser Region.

Die Kesselwagen erinnern mich an den Film "Schwarze Katze, weisser Kater", eine humoreske Dokumentation der Lebensart der Zigeuner von Emir Kusturica.
Im Film wurden die Kesselwagen ihres Inhalts beraubt und der Sprit auf dem Schwarzmarkt vertickt. Überhaupt erinnern mich etliche Locations an den Film, z.B. die Flussbadeanstalt in Tokai.

Fahrtag 8: 289 km
Nyiregyhaza - Sighetu Marmatiei (ROM)

Meine erste Stadt in Rumänien ist Baia Mare, ein Etappenort der soeben erstmalig ausgetragenen Zentraleuroparallye, die, muss ich das überhaupt erwähnen, von KTM gewonnen wurde.
Die Warnung des Zigeuners liegt mir noch in den Ohren, ich habe Hemmungen, mich dem Land unvoreingenommen zu stellen.
Direkt neben der alten Holzkirche wird eine neue Kirche gebaut, wie es in ganz Rumänien überhaupt viele neue Kirchen gibt.
Die Dachdecker, der Pfarrer und ein paar weitere Herren fordern mich auf, die Baustelle ruhig anzuschauen, was ich auch gerne annehme.
Abends suche ich mir eine Pension. Die Verständigung klappt leidlich, da ich keine romanische Sprache beherrsche. Maria, die Wirtin (unten rechts) erzählt mir, dass ihre Tochter Johanna (unten links) gut Englisch spricht, aber leider nicht da ist.

Ich erkundige mich nach einem nahen Restaurant für´s Abendessen.
Wenig später kommt ein Auto mit slowakischem Kennzeichen. Ein Pärchen steigt aus. Es sind andere Gäste der "Pension Maria", nämlich Simona (Mitte) und Dan. Beide sind Rumänen und seit Februar beruflich in Kosice, davor waren sie fünf Jahre in den Emiraten. So klappt die Verständigung hervorragend auf Englisch. Als erstes korrigiert Simona, dass ich unbedingt in "Pension-Resturacia Maria" zu Abend speisen soll. Die Restaurants wären keine Alternative - wie recht sie hatte! Es gab leckere Bohnensuppe mit Speck und danach Polenta mit Käse und Schinken. Lecker! Maria stellt vieles selbst her, Käse, Schnaps, Butter, Sahne ...
Später kommt auch Marias Mann, ein griechisch-katholischer Pfarrer, mit seiner Tochter. Wir stehen diesen Abend noch eine ganze Weile alle zusammen auf dem Hof, bei einem guten Glase Wein aus der "Winzerei Maria".

Dan ist Elektroingenieur bei einem Mannheimer Kraftanlagenbauer. Wir tauschen unsere Kontaktdaten aus - die Welt ist so klein geworden, dass man sich häufig zweimal sieht ...
Der Herr Pfarrer möchte mir seine Tochter mitgeben, nachdem er meine Hände gemustert hat und wohl feststellte, dass ich keinen Ring trage. Die Nacht schlafe ich unruhig - man weiß ja nie. Hat man nicht schon von spontanen "Nottrauungen" gehört? Ich glaube, der Wein hat mich etwas verwirrt. Transsilvanien ist für ganz andere Sitten bekannt. Dazu morgen mehr!
Übrigens, gut sieht Johanna schon aus! A bisserl jung vielleicht noch, aber wer weiß, vielleicht überleg´ ich mir´s noch!

Fahrtag 9: 297 km
Sighetu Marmatiei - Sihisoara

Auf dem Weg nach Schaessburg , der Heimat des Grafen Dracula, besichtige ich die Klosteranlage Barsana. Dan hatte gemeint, ein Ort, an dem alles an seinem Platz ist - fast deutsch sozusagen. Es ist wirklich eine sehr schöne Klosteranlage mit vielen Holzhäusern in traditioneller Bauweise errichtet und es wächst immer weiter!

Pferdefuhrwerke bestimmen in dieser ländlichen Gegend eindeutig das Strassenbild. Sie werden zur Fahrt ins Nachbardorf genauso benutzt, wie auch zum Heu einholen, Pflügen und vielem mehr.
Ich bin tief beeindruckt von der Einfachheit des ländlichen Lebens, seit gestern aber auch von dem freundlichen Wesen der Rumänen.
Die Landarbeit wird noch wie im vorvorletzten Jahrhundert betrieben, Ochsen ziehen den Pflug, Frauen schultern die Hacke auf dem Weg zum Feld, die Kühe grasen am Wegesrand. Wer ein Schwein hat, führt auch dieses raus aus dem Stall. Ich glaube, das ist hier die eigentliche biologische Landwirtschaft. Die Hähne sehen mit ihrem bunten Federkleid und dem stolzen, knallroten Kamm sehr Schmuck aus. (Sicherlich schmecken sie auch lecker.)

Schaessburg entpuppt sich als eine Stadt mit mittelalterlichem Kern. Es sieht alles etwas grau aus - soll es wohl auch, um dem schauerlichen Ruf gerecht zu werden!

Fahrtag 10: 258 km
Sihisoara - Abrud

Auf dem Weg zum heutigen Etappenziel werfe ich einen Blick auf die typischen Wehrkirchen, die dem gesamten Dorf bei Angriffen (der Türken?) Schutz boten. Sibiu (Hermannstadt) schaue ich mir an. Die Stadt war 2007 europäische Kulturhauptstadt - zurecht!

Ausbildung²

Die Frauen kommen aus der Kirche. Sie hatten ihr Brot dabei, um es segnen zu lassen. Nicht weil sie nicht backen könnten, das glaube ich nicht! Wohl eher, weil Ernte doch nicht "ohne Gott und Sonnenschein" machbar ist, wie es die Kommunisten glauben machen wollten. Jedenfalls waren die Damen sehr nett und kamen meiner Bitte nach einem Foto auch gerne nach. Sie hatten sich sogar aufgestellt, nur ich Dussel hab´ nicht abgedrückt, weil ich Gegenlicht hatte - Anfängerfehler!

Sibiu - Kulturhauptstadt Europas 2007

Kirchturm der evangelischen Stadtpfarr- oder einer anderen Kirche¿

Fahrtag 11: 575 km
Abrud - Siofok (HUN)

Nachdem der Morgennebel sich lichtete, verlasse ich Abrud. Nach ein paar Kilometern Mittelgebirge wird es immer flacher und dann entschliesse ich mich zu einer Puszta-Marathon-Etappe bis an den Balaton (Plattensee). Trotzdem alles Landstrassen sind, schaffe ich, dank Elses Fahrwerk, einen hervoragenden Schnitt.

Ich bekomme noch mein Bild vom Ochsengespann. Überhaupt traue ich mich mehr und mehr einfach anzuhalten und die Menschen zu fragen, ob ich sie fotografieren darf. Anschliessend zeige ich ihnen die Bilder. Das schafft Vertrauen und lockt ein ums andere Mal ein Lächeln auf die Gesichter.

Kuhhirte - ob er schon die Hausaufgaben gemacht hat?

Schafhirte mit Hütehund

Gerne hätte ich ihm die Freude gemacht und ihm eine Zigarette spendiert.

Anderer Kuhhirte

Mahlzeit

Fahrtag 12: 130 km
Siofok - Siofok

Am Plattensee checke ich in ein Rentner-Wellness-Ressort ein.

Ich beschliesse einen Ruhetag einzulegen und Else zu waschen, bevor es morgen in ihr Heimatland geht.

Nach der Wäsche noch etwas Puder von der Central Europe Rallyestrecke auf die Felgen, um das Orange zum Leuchten zu bringen.

Fahrtag 13: 490 km
Siofok - St. Wolfgang (AUT)

In Österreich passieren wir Graz, das dieses Jahr die europäische Kulturhauptstadt ist. Ob zu Recht, kann ich von der mautpflichtigen Autobahn aus nur schwer beurteilen.

Die Pension REIF (siehe oben) liegt direkt im Zentrum von St. Wolgang am gleichnamigen See, bekannt auch als Urlaubsort unseres "Pfälzer Altbundeskanzlers der deutschen Einheit".
Die Pension kann ich sehr empfehlen!
Sie wird von einem älteren Ehepar betrieben, deren Sohn, der Dr. Johann Peter Reif ist, der 1997 die Dakarrallye in der Truckwertung gewann!!!
Die Pension liegt zentral, wenn auch nicht direkt am See und ist sehr günstig!

Ich geniesse den Abend am See nach der wieder sehr langen Etappe.

"Blaue Stunde"

Fahrtag 14: 590 km
St. Wolfgang - Offenbach

Heute geht es nach Hause! Spontan ändere ich die Route so ab, dass wir noch an Elses Geburtsort Mattighofen vorbeikommen.

Ich besuche den KTM-Shop, während Else sich Stolz in ihrem Geburtsort in der Sonne rekelt. Später frage ich noch einen Konstrukteur durch´s offene Fenster im Entwicklungszentrum, ob mit einer Nachfolgerin für die LC4-Adventure zu rechnen ist. "Alles geheim" antwortet er und schiebt ein Aluteil aus meinem Blickfeld ...

Diese isotonische Sportgetränk habe ich in Landshut, im Biergarten "Zur Schleuße" zu mir genommen. Ein sehr gemütlicher Ort, den ich schon des öfteren aus "dienstlichen" Gründen aufgesucht hatte.


KTM wirbt für die Adventure 640 mit der kernigen Ansage, dass sie das ultimative Reiseeinzylinder(motorrad) ist. Das ist dann sozusagen auch eine Verpflichtung!
Deshalb möchte ich auf dieser Seite zukünftig etwas ausführlicher über meine Reisen und Reisepläne, natürlich mit "Else", informieren.Nur soviel vorneweg, 2007 soll es nach Skandinavien gehen. Die Einladung an Mittsommer nach Schweden hat sich inzwischen in Luft aufgelöst, schade! Auf der anderen Seite lässt es mir sehr viel mehr Freiheit bei der Reisegestaltung und Mittsommer wird ja wohl in ganz Skandinavien gefeiert, da spielt es quasi keine Rolle an welchem Strand man letztendlich sein müdes Haupt in die pralle Morgensonne bettet. Zu einer zünftigen Mittsommerparty gehören selbstverständlich auch die Köstlichkeiten Skandinaviens. Einige der Schwedischen Spezialitäten sind ja bei uns nicht für Geld und gute Worte zu bekommen. Bleibt schön gespannt!


Soviel vorweg - ich habe mich in meinem Urlaub nicht getraut, einen der Surströmmingdruckbehälter zu öffnen. In Östersund habe ich zwar eine schön gewölbte Dose Surströmmingsfilets gekauft, diese weilt aber noch in meinem Kühlschrank. Was ich probiert hatte war Surströmmingsost - eine Käsezubereitung - die recht gut schmeckte, wenn man Liebhaber des etwas derberen Geschmackes ist.

Diese Woche, Ende August, hat mich eine Dienstreise nach Oskarshamn geführt. Leider gab es nicht das ersehnte Krabbenfest. Dafür haben wir mit einigen Kollegen, die zum Teil schon ein paar Monate vor Ort sind, eine Grillparty am Strand von Figeholm veranstaltet und dazu eine Dose Surströmming geöffnet.

Ich kann Euch sagen, es war eine Herausforderung, diesen vergammelten Hering zu essen, von geniessen wollen wir mal gar nicht erst sprechen. Dazu gab es einen Skåne-Aquavit und schon ging die Sache etwas besser. Kurzum, das Essen vom Grill hat die Party gerettet. Aber missen möchte ich diese Erfahrung nicht!

Fall jemand Bedarf an einer Dose Surströmmingsfilet hat, bitte melden, hätte da noch was im Kühlschrank!


So, liebe Freunde, die Tour ist Geschichte. Da ging´s entlang - entgegegen dem Uhrzeiger(un)sinn.
Statistik:
5792 km, 13 Tankfüllungen á 25 l, 1 Reifensatz, 752 Bilder (rund 2 GB Rohmaterial), 36 Postkarten, über 30 Begegnungen, 11 Übernachtungen im Zelt, 6 in einer Hütte, 3 im Hotel und eine auf der Fähre Oslo-Kiel, ein Nomadenleben.

"Wappentiere"

NorgeSverige

Danmark


Fahrtag 1: 467 km
Offenbach - Seevetal

In Skåne (Tag 3) 

(Wollte nicht das Steinhuder Meer abbilden)

Fahrtag 2: 228 km
Seevetal - Travemünde (GER); Trelleborg (SWE) - Kivik

Büllerbü?
Nein, aber ebenfalls ein Traum! (Tag 3)

Fahrtag 3: 309 km
Kivik - Borgholm

Der Nomade hat sein Zelt aufgebaut, sein Motorrad entpackt

Fahrtag 4: 281 km
Borgholm - Jönköping

Am Vätternsee

Fahrtag 5: 330 km
Jönköping - Lesjöförs

Götlandkanal

Fahrtag 6: 489 km
Lesjöförs - Frösö

Gegend, Gegend, Gegend, Wälder so weit das Auge reicht, garniert mit reichlich Seen

Fahrtag 7/8: 135 km
Frösö - Frösö

Na, da hat wohl einer noch Farbe vom Haus über gehabt ...

Midsommar früh um ein Uhr, zum Tiefststand der Sonne - eine gute Lampe kauft man wohl besser nicht bei IKEA, sondern bei Leuten, die was von Licht verstehen, weil es bei ihnen dunkel ist. Ich jedenfalls habe meine Zeltlampe nicht ein einziges Mal benötigt ;-)

Fahrtag 9: 363 km
Frösö (SWE) - Aglen (NOR)

Riksgrense SVERIGE

Riksgräns NORGE

Fahrtag 10: 330 km
Aglen - Flakk

Die Begegnung mit diesem Elch stellte keine Gefahr mehr dar.

Micha und Marko, mit ihren Kawasaki KLR 600, Bj. 1989, auf dem Weg zum 71. Breitengrad - viel Erfolg und auf ein baldiges Treffen in Frankfurt, meine Herren!


Fahrtag 11: 324 km
Flakk - Åndalsnes

Nidaros-Dom in Trondheim

Am Romsdalsfjord

Fahrtag 12: 223 km
Åndalsnes - Skjak

Trollstigen, die Zweite!
Die erste Auffahrt war noch im Nebel, möchte das Erlebnis aber nicht missen! Wegen absolut kondensierender Bedingungen waren keine Aufnahmen möglich, aber das Erleben bei diesem Licht bleibt für immer in mein Hirn gebrannt.

Geirangerfjord - wie aus dem Bilderbuch

Wasser - Aggregatzustand: fest

Wasser - Aggregatzustand:
sehr flüssig


An diesem Tag waren es der Bilder zu viel des Guten. Ich glaube, ich hatte Fieber am Ende des Tages, war aber absolut happy, wie nach ´ner guten Line 'Spreewälder Meerettich' nasal reingezogen.

Fahrtag 13: 325 km
Skjak - Gudvangen

Ach so, es war der
28. Juni!

Naerofjord

Fahrtag 14: 188 km
Gudvangen - Espeland

Fischmarkt in Bergen - so frisch, der Fischer hatte noch nicht mal Zeit, 'die (Gummi)Hose runter zu lassen'.

Fahrtag 15: 293 km
Espeland - Sauda

Am Rande eines der Sommerskigebiete auf 1500 m ü.d.M.

Wo ein Weg,
da eine KTM ...
... aber meine musste hier, zumindest mit dem Gepäck (auch der Fahrer zählt sich dazu), passen.

Fahrtag 16: 255 km
Sauda - Jørpeland

In Fahrt

Fahrtag 17: 38 km
Jørpeland - Stavanger

Preikestolen - mal anders

Stavanger

Fahrtag 18: 252 km
Stavanger - Dalen

Willst Du machen
Picknick im Regen,
hast Du Merinowolle, spricht nix dagegen.

Mein Mitbringsel aus NORWEGEN - Funktionsunterwäsche aus selbigem Material.

Hätte er wohl auch gern gehabt, good shelter against rain.
Er war aber noch wie im Rausch, hatte seine 'grosse' Adventure noch keine 24 h, Bj. 2003, 17000 km. Ich habe ihn, einen Berufsschullehrer aus Stavanger, verheiratet, 3 Kinder, zu dieser 
'zukunftsweisenden' Entscheidung beglückwünscht.

Dalen - Hotel

Fahrtag 19: 239 km
Dalen - Oslo

Heddal

Fahrtag 20: 20 km
Oslo - Oslo

Zeit ...
... in Oslo

Fahrtag 21: 612 km
Kiel - Offenbach

'Brückenschlag' über den Grossen Belt (4:30 Uhr)


Dies ist ein Themenangebot meines Internet-Providers. Ich hoffe, dass weiterhin ein paar interessante Artikel dabei sein werden und nicht nur Wellness-Angebote oder Butterfahrten. Sobald ich den Platz selber brauche, fliegt das Themenpaket raus.


 
   
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